Mehr als eine Frage der Herkunft: Julia Malik, Heiko Ruprecht und Gila von Weitershausen auf der turbulenten Suche nach der Nummer 108 und der Liebe

Buchhändlerin Karen (Julia Malik) ist happy! Ihr neuer Freund Daniel (Heiko Ruprecht) ist gerade bei ihr in Brooklyn eingezogen. Doch leider ist Karens Sohn Luke (Finn Fiebig) davon nur wenig begeistert. Mit dem Gartenarchitekten, der auf den Dächern der New Yorker Wolkenkratzer für ein Stückchen Natur sorgt, kann der 13-Jährige einfach nichts anfangen.

Lukes Vorbild ist eher sein hartgesottener Eishockeytrainer Todd (Matthias Ziesing) – kein Blümchenpflücker, sondern ein echter Kerl, an dem man sich reiben kann. Todd dient dem Jungen als Ersatz für seinen leiblichen Vater, den er nie kennengelernt hat und von dem er so gut wie nichts weiß. Denn Karen hat ihren Sohn in dem Glauben gelassen, sein Vater sei ein schwedischer Austauschstudent gewesen. Doch Lukes Fragen nach seiner Herkunft werden immer drängender und so bleibt Karen schließlich kein anderer Ausweg mehr, als ihm endlich reinen Wein einzuschenken: Ihr Sohn ist das Resultat einer anonymen Samenspende! Entsetzt flüchtet der Teenager zu seiner Oma Rebecca (Gila von Weitershausen). Sehr zum Kummer von Karen, die befürchtet, dass ihre Mutter – wie so oft – den Finger erst richtig in die Wunde legt.

Um die Beziehung zu ihrem Sohn zu retten, entscheidet sich Karen entgegen all ihrer Überzeugungen nach Lukes Erzeuger zu suchen. Doch die Identität des Spenders herauszufinden, erweist sich zunächst als unlösbares Unterfangen. Erst als Daniel ihr bei der Recherche hilft, indem er sich bei der Vermittlungsagentur selbst als der gesuchte Samenspender Nr. 108 ausgibt, kommt Karen auf die richtige Spur. Aber die führt sie ausgerechnet zu einem Mann, den die Buchhändlerin als Vater für vollkommen untauglich hält. Doch hat Luke nicht ein Recht darauf, die Wahrheit über seine Wurzeln zu erfahren? Am Ende hat Karen drei Väter für Luke gefunden, doch nur einer der Männer ist der richtige Mann für sie.

Das Melodram „Katie Fforde: Mein Sohn und seine Väter“ greift eine hoch aktuelle und brisante Thematik auf und erzählt die emotionale Reise eines eingespielten Mutter-Sohn-Duos, das 13 Jahre lang gut mit einer Lüge und ohne Vater funktioniert hat. Doch als nun die Wahrheit ans Licht kommt, ringt Karen um das verlorene Vertrauen ihres Sohnes und versucht das Unmögliche: den biologischen Vater ihres Sohnes zu finden.

„Katie Fforde: Mein Sohn und seine Väter“ ist der 27. Film der Reihe. Produziert wird die Reihe von Network Movie Hamburg, Jutta Lieck-Klenke, Sabine Jaspers. Die Redaktion im ZDF hat Verena von Heereman.

 

„Ich kann gar nicht lügen“ – Interview mit Julia Malik

Für die Dreharbeiten haben Sie einige Wochen in New York und Umgebung verbracht. Was sind die größten Unterschiede zwischen ihrem Wohnort Berlin und dem Big Apple?

Gegen New York kommt mir Berlin immer wie ein beschauliches kleines Dorf vor. New York ist sehr laut, immer ist jemand in Bewegung, es passieren ständig neue, unerwartete Dinge und alles in einem viel höheren Tempo. Es gibt auch sehr viele Ähnlichkeiten wie beispielsweise die Offenheit, dass alle Orte so viele Geschichten erzählen, die Einwohner sehr viele Ideen haben und sie auch umsetzen, aber in New York ist eben alles größer, schneller, lauter und mehr.

Was sind Ihre Insider-Tipps für eine Reise nach New York?

Ich liebe eine Fußpflege nach langen Spaziergängen oder die schnelle Fußpflege zwischendurch und danach Frühlingsrollen in Chinatown, einen Spaziergang über die Highline, einen Besuch im „Whitney Museum of American Art“, Essen in den Markthallen dahinter und zielloses herumlaufen in Williamsburg, wo man tolle Cafés und Vintageläden findet.

In „Katie Fforde: Mein Sohn und seine Väter“ spielen Sie eine Buchhändlerin. Was bedeuten Bücher für Sie? Was lesen sie am liebsten und wo ist ihr Lieblingsort zum Lesen?

Bücher sind tatsächlich schon immer eine riesige Leidenschaft von mir. Schon als Kind bin ich bei langen Spaziergängen Karl May lesend hinter meinen Eltern her getrottet. Und auch jetzt lese ich in jeder freien Sekunde, manchmal sogar auf Rolltreppen, wenn es besonders spannend ist. Am allerliebsten lese ich aber an ruhigen schönen Orten, auf meinem Balkon zwischen den Blumen, im Bett oder im Schatten unter Palmen. Hauptsache keiner stört mich, es ist ruhig und riecht gut. Dabei verschlinge ich die verschiedensten Bücher. Von skandinavischen Krimis und russischen Romanen der letzten Jahrhunderte, tollen amerikanischen Erzählern bis zu deutschen Autoren der Gegenwart.

Als ich im Sommer in London gedreht habe, nutzte ich jede kleine Umbaupause, um das letzte Buch „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ von Joachim Meyerhoff zu lesen und musste die ganze Zeit lachen, weshalb alle immer wissen wollten, was da so komisch sei. Einige meiner Lieblingsbücher sind „Das Herz ist ein dunkler Wald“ von Carson McCullers, „Tender is The Night“ von Scott Fitzgerald und alles von Jörg Fauser. Aktuell lese ich mal wieder den Norweger Karl Ove Knausgard mit seinem Roman „Lieben“ und die Schriftstellerin Lucia Berlin. Vor den Dreharbeiten zu „Katie Fforde“ habe ich auch eine Woche in meinem Lieblingsbuchladen, direkt unten bei uns im Haus, mitgearbeitet und wir haben uns die ganze Zeit nur über Bücher unterhalten!

Im Film spielen Sie eine Mutter, die vor ihrem Sohn ein großes Geheimnis hat. „Ich wollte es dir sagen, wenn du alt genug bist“, sagt Ihre Rolle Karen Wood, als Sohn Luke ihr auf die Schliche kommt. Wann ist es okay, Kindern nicht die Wahrheit zu sagen?

Ich kann generell gar nicht lügen, beziehungsweise mag ich es nicht. Meine Familie, die ich liebe, muss ja wissen, wie es mir geht und uns gemeinsam. Ich sehe es bei meiner Rolle Karen ähnlich. Es waren diese ganz besonderen Umstände und wie alles passiert ist, dass es so gekommen ist und es war nicht ihr Wunsch oder ihre Entscheidung, ihr Kind anzulügen. Ich kann mir jedenfalls keine Situation vorstellen, in der ich meinen Kindern nicht die Wahrheit sage, außer es wäre tatsächlich für ihre Sicherheit absolut erforderlich.

Die Fragen stellte Dagmar Landgrebe

Weitere Interviews mit Heiko Ruprecht und Gila von Weitershausen zu „Katie Fforde: Mein Sohn und seine Väter“  finden Sie in der Pressemappe des ZDF.

  • Regie
    Helmut Metzger

    Buch
    Alexa Oona Schulz
    Jenny Maruhn

    Kamera
    Nicolay Gutscher

    Szenenbild
    Marcus A. Berndt

    Kostüm
    Christine Abeln
    Carola Neutze

    Musik
    Ingo Ludwig Frenzel

    Casting
    Heidrun Petersen

    Film Editor
    Friederike von Normann

    Produktionsleitung
    Christa Lassen

    Herstellungsleitung
    Roger Daute

    Produzent
    Jutta Lieck-Klenke
    Sabine Jaspers

    Produktion
    Network Movie

    Redaktion
    Verena von Heereman

    Die Darsteller:
    Julia Malik
    Heiko Ruprecht
    Matthias Ziesing
    Gila von Weitershausen
    Finn Fiebig
    Jürgen Haug
    Thomas Limpinsel
    Jann Klose
    Brian Cade
    u.a.