• Länge: 90er

20 Jahre nach dem Mauerfall stecken wir noch immer mitten in dem Prozess, in dem zusammenwachsen soll, was zusammengehört. Dieser Prozess ist nach wie vor konfliktbeladen und äußerst schmerzhaft. Diese Entwicklung im Rahmen einer Filmreihe zu begleiten und aktuelle Veränderungen zu illustrieren, ist das zentrale Anliegen der „Solo für Schwarz“-Reihe. Es geht darin um die möglichst ehrliche Rekonstruktion einer Welt, die den Westdeutschen immer fremd geblieben ist und die im politischen Streit um das historische Bild der DDR verloren zu gehen droht. In Hannah Schwarz‘ privater Geschichte mit ihren Verletzungen und Schuldzuweisungen spiegelt sich nämlich die Geschichte des geteilten Landes wieder. Hannahs Biografie – in Schwerin geboren, im Westen aufgewachsen, nun wieder zurückgekehrt – bietet die Möglichkeit, Ost- und Westbefindlichkeiten zu thematisieren – in verschiedenen Facetten, zu denen auch gegenseitige Kränkungen, Missverständnisse und Vorurteile gehören. Mit ihrer ungewöhnlichen Mischung aus Melancholie und Härte ist „Solo für Schwarz“ mit der vorzüglichen Barbara Rudnik in der Hauptrolle bei Publikum und Kritik gleichermaßen erfolgreich.