• Länge: 88'53"
  • Zuschauer: 5.01 / 13,8

Meteorologin Marla Goldschmitt ist gerade in einem Frankfurter TV-Studio kurz vor der Sendung, als sie entdeckt, dass ihr Mann Janosch in den Kulissen eine andere Frau küsst. Doch anstatt das mit ihm klären zu können, hält das Leben sofort eine noch größere Herausforderung für sie bereit: Ihre Mutter Rosie hatte einen Verkehrsunfall.

Im Krankenhaus muss Marla erfahren, dass Rosie einen Gehirntumor hat, in Kürze sterben wird und offenbar noch nichts von ihrer Diagnose weiß. Bevor die Ärzte Rosie aufklären können, verlässt sie auf eigene Verantwortung das Krankenhaus, um sich in ihrem verbeulten Lieferwagen allein auf die Reise an die Ostsee aufzumachen. Marla kann Rosie davon nicht abbringen, zum alten Ferienort der Familie zu fahren, und springt schließlich kurzerhand zu ihrer Mutter ins Auto. Sie möchte den richtigen Moment finden, um Rosie die Wahrheit zu sagen.

Mit ihrer ungewohnten Spontaneität überrascht Marla nicht nur ihren Mann, ihre Tochter Issi und ihren Sohn Niko, sondern vor allem Rosie. Zunächst ist diese nämlich von der engmaschigen Betreuung ihrer Tochter wenig begeistert: Die bodenständige Obstverkäuferin hat ein sehr distanziertes Verhältnis zu Marla. Gemeinsam begibt sich das ungleiche Mutter-Tochter-Gespann auf einen emotionalen, tragikomischen Roadtrip in die Vergangenheit, bei dem Marla auch ihrer Jugendliebe Ole Hansen wieder begegnet.

Fotos: Georges Pauly / ZDF

 

„In Zeiten der Pandemie habe ich vor Augen geführt bekommen, wie wichtig es ist, aufeinander aufzupassen“ – Interview mit Birte Hanusrichter

Worum geht es in „Katie Fforde: Du lebst nur einmal“?

Mutter Rosie hat eine unheilbare Krankheit und wird sterben. Sie weiß es, und ihre Tochter Marla weiß es – aber die beiden wissen nicht, dass die jeweils andere es weiß, denn sie verstehen sich nicht so gut. Mit diesem Geheimnis fahren sie zusammen auf einen unfreiwilligen Roadtrip, lernen sich neu kennen und finden gemeinsam zur Wahrheit. Der Film zeigt, dass wir besser beraten sind, Konflikte oder Geheimnisse, die wir mit uns herumschleppen, offen anzusprechen und zu klären. Sie können uns sonst wertvolle Jahre des Lebens kosten. Jeder kennt das selbst – es fällt natürlich schwer. Und natürlich fällt es auch Marla und ihrer Mutter Rosie sehr schwer, aber es muss sein, um wieder zusammenzufinden und die Probleme zu lösen.

Was für ein Verhältnis hat Marla zu ihrer Mutter?

Es ist eine sehr schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Die beiden haben viele Konflikte. Rosie geht mit ihrer schweren Krankheit sehr eigenwillig um und lässt sich von niemandem reinreden – auch nicht von ihrer Tochter. Rosie ist zwar selbst eine Chaotin, hat aber ihre Tochter zu großer Eigenständigkeit erzogen. Aus Marla ist auch eine sehr erfolgreiche Frau mit Job und zwei Kindern geworden. Mit ihren Orga-Apps hat sie stets alles perfekt unter Kontrolle – nur ihre Panikattacken nicht so ganz.

Was lernt Marla auf der Reise mit ihrer Mutter?

Als sie gezwungen ist, mit ihrer Mutter auf die Reise zu gehen, begreift sie das erste Mal, dass Rosie sie sehr liebt. Die Art und Weise, wie sie damit umgeht und wie sie es auszudrücken vermag, ist vielleicht eine andere als Marla es sich wünschen würde. Aber wir können uns das halt nicht aussuchen. Als sie das zu verstehen beginnt, löst sich etwas in ihr – ein sehr wichtiger Moment im Film.

Wie war es, in Zeiten der Pandemie unter strengen Hygieneregeln zu drehen?

Der Film ist im Sommer mitten in der Coronazeit unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen entstanden. Der Fokus bei uns allen liegt ja zurzeit auf Fragen wie: „Passen meine Liebsten auf sich auf? Kann ich etwas dazu beitragen, dass es ihnen gut geht?“ Das haben wir genauso am Set umgesetzt, und letztlich geht es im Film ja auch inhaltlich darum, denn Marla macht sich die ganze Zeit Sorgen um ihre Mutter.

In Zeiten der Pandemie habe ich – wie wir alle – besonders vor Augen geführt bekommen, wie wichtig es ist, sich um seine liebsten Menschen zu kümmern und aufeinander aufzupassen. Das machen wir alle mit Freunden und Familie und davon handelt dieser Film.

„Ich liebe es, so besetzt zu werden, wie es keiner erwartet“ – Interview mit Saskia Vester

Wer ist Rosie in „Katie Fforde: Du lebst nur einmal“?

Rosie hat nicht mehr lang zu leben und möchte noch mal an die Ostsee, um ihre große Liebe wiederzusehen. Marla denkt, ihre Mutter wisse nichts von ihrer schweren Krankheit, möchte sie zu einer Operation überreden und springt kurzerhand mit ins Auto. Rosie wiederum will ihre Krankheit vor ihrer Tochter verheimlichen und ist nun gezwungen, diese Reise mit ihrer Tochter zu machen. Die beiden begegnen sich noch einmal neu. Das hört sich dramatisch an, aber es ist eigentlich ein unheimlich lebensbejahender Film.

Wie unterscheiden sich Mutter Rosie und Tochter Marla?

Rosie ist eine ziemlich unkonventionelle Frau, die sich durchgeschlagen hat im Leben. Einfach, aber mit einem großen Herzen. Wegen ihrer Krankheit raucht sie auch ohne Probleme einfach mal Cannabis auf Rezept. Die Tochter ist strukturiert, klar, sehr kontrolliert – also ziemlich das Gegenteil ihrer Mutter. Ich liebe es ja, so besetzt zu werden, wie es keiner erwartet: Also zum Beispiel als lesbische Kommissarin in der Serie „Kriminaldauerdienst“. Aber in diesem Fall muss ich sagen, dass mir Mutter Rosie vom Charakter doch sehr nahe kommt.

Rosie hat nur noch kurze Zeit zu leben, flüchtet aber aus der ärztlichen Behandlung.

Sie hat sich gegen eine weitere Behandlung entschieden und möchte in ihren letzten Tagen einfach nur das Leben spüren. Sie möchte noch mal das Meer sehen und an die Ostsee fahren. Dort hat sie wunderschöne Sommer mit ihrer heimlichen großen Liebe verbracht. Tochter Marla wusste bisher nichts von diesem Geheimnis und spioniert ihrer Mutter nach – dabei platzt die Lebenslüge. Endlich kommt es nach all den Jahren zu einer offenen Aussprache. Ich bekomme jetzt schon wieder Gänsehaut, ein sehr bewegender Moment – einfach schön. Der Film feiert den Mut zum Leben.

Haben Sie schon öfter an der Ostsee gedreht?

Ja, in Heiligendamm und auf Usedom, aber Hohwacht, ganz Schleswig-Holstein, kannte ich vorher noch nicht. Ich fand es wunderschön dort und muss sagen, es steht bei den landschaftlichen Motiven Amerika in nichts nach.

  • Mit: Saskia Vester, Birte Hanusrichter
    Thomas Limpinsel, Kai Albrecht u.a.

    Regie
    Helmut Metzger

    Buch
    Iris Uhlenbruch
    Elke Rössler

    Bildgestaltung
    Peter Joachim Krause

    Szenenbild
    Lars Brockmann

    Kostüm
    Ingalill Knorr

    Musik
    Robert Schulte Hemming
    Jens Langbein

    Casting
    Heidrun Petersen

    Film Editor
    Maren Unterburger

    Producerin
    Nina Tanneberger

    Produktionsleitung
    Henning Falk

    Herstellungsleitung
    Roger Daute

    Produzenten
    Jutta Lieck-Klenke
    Sabine Jaspers

    Produktion
    Network Movie Hamburg

    Redaktion
    Verena von Heereman













Statement aus der Redaktion "Katie Fforde: Du lebst nur einmal" ist der zweite Film der "Herzkino"-Reihe, der aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht an der amerikanischen Ostküste bei Boston, sondern an der deutschen Ostsee und in der malerischen Holsteinischen Schweiz entstand. Iris Uhlenbruch und Elke Rössler lieferten das Drehbuch zu dem Melodram, das an norddeutsche Verhältnisse angepasst und unter der Regie von Helmut Metzger in Szene gesetzt wurde. Saskia Vester und Birte Hanusrichter spielen ein hinreißendes Mutter-Tochter-Duo, das seit Jahren kaum Kontakt hat. Auf einem unfreiwilligen gemeinsamen Trip in die Hohwachter Bucht gibt es plötzlich mehr Nähe, als ihnen lieb ist. Die tragikomische Fahrt ans Meer wird zur Reise durch eine "Bucket List" – und auf einander zu. "Katie Fforde: Du lebst nur einmal" erzählt gleich mehrere berührende Liebesgeschichten und beseelt mit der Hoffnung, dass es für die wirklich wichtigen Dinge nie zu spät ist. Verena von Heereman Redakteurin Fernsehfilm/Serie II