• Länge: 90'

Frei nach den Romanen des Bestsellerautors Michael Robotham wurden für das ZDF bislang sieben Filme der Krimireihe „Neben der Spur“ produziert. Der neueste Thriller „Schließe deine Augen“ entstand in Husum, St. Peter-Ording und Hamburg im Februar/ März 2020 frei nach dem Roman „Der Schlafmacher“ von Michael Robotham.

Psychiater Joe Jessen ist überglücklich: Nach Jahren der Trennung von seiner Ehefrau Nora lädt sie ihn ein, mit ihm und Tochter Lotte für einige Wochen an die Nordsee zu fahren.

Passenderweise bittet ihn Vincent Ruiz, einen Blick auf einen ungelösten Fall ganz in der Nähe, in Husum, zu werfen, an dem sich seine ehemalige Kollegin Anna Bartholomé seit Wochen die Zähne ausbeißt.

Doch zunächst eröffnet sich Joe in einem alten Bauernhaus ein schauriges Bild. Opfer sind Mutter und Tochter. Eine Bibel liegt aufgeschlagen auf dem Boden, an der Wand ein gemaltes Pentagramm. Hat hier ein Ritualmord stattgefunden? Lotte, die nun in die Fußstapfen ihres Vaters treten will, möchte unbedingt bei den Ermittlungen helfen. Im Internet tut sie den selbst ernannten Profiler Milosz Zanussi auf, der seit Tagen online über den Fall berichtet und viel Presse auf sich zieht. Er ist zu allem Überfluss ein ehemaliger Schüler Jessens.

Zanussi hetzt die Angehörigen gegen die Polizei auf und zieht eine Verbindung zu mehreren Überfällen, die in letzter Zeit in der Gegend stattgefunden haben. Jessen und Anna gehen dem nach: ein unbekannter Täter, der seine Opfer bis zur Bewusstlosigkeit würgt, sie beschuldigt, ihre Partner zu betrügen, und ihnen danach ein seltsames Dreieck in die Stirn ritzt. Doch so makaber dieser Täter auch vorgeht, es scheint keine Verbindung zu dem Doppelmord im Bauernhaus zu geben.

Unterdessen erfährt Joe den wahren Grund für Noras Annäherung: Bei ihr wurde Eierstockkrebs im Frühstadium diagnostiziert, und sie muss bald operiert werden. Für Joe bricht eine Welt zusammen. Er möchte den Fall sofort abgeben. Ausgerechnet dann geschieht ein weiterer Mord, der ihn zwingt, weiterzumachen.

  • Stab

    Schnitt Dirk Grau
    Buch Josef Rusnak
    Kamera Ralph Kaechele
    Kostüme Nana Kolbinger
    Musik Christoph Zirngibel
    Producer Lydia-Maria Emrich
    Regie Josef Rusnak
    Szenenbild Marcus A. Berndt
    Ton Maj-Linn Preiß
    Redakteur Daniel Blum


    Besetzung

    Joe Jessen Ulrich Noethen
    Vincent Ruiz Jürgen Maurer
    Anna Bartholomé Marie Leuenberger
    Kadir Egger Kailas Mahadevan
    Nora Jessen Petra van de Voort
    Charlotte Jessen Lilly Liefers
    Jan Johansson Stephan Grossmann
    Milosz Zanussi Rafael Gareisen
    und andere













"Wahrscheinlich eher ein Antiheld" - Interview mit Ulrich Noethen Wie kam es dazu, dass Sie die Rolle des Dr. Johannes "Joe" Jessen übernommen haben? Bevor ich die Rolle angeboten bekam, kannte ich schon die litera­rische Vorlage, hatte einige Krimis von Michael Robotham gele­sen. Ich hatte sofort das Gefühl, dass diese Rolle eine Chance ist, einen spannenden Krimi zu erzählen, ohne in den Grenzen des Genres stecken zu bleiben. Dr. Joe Jessen ist eine herausragende Figur: zerbrechlich, wider­sprüchlich, auch gesundheitlich schwer angeschlagen, an einem Punkt, in dem alles zu zerbrechen droht, was ihm wichtig ist. Und dennoch schafft er es, sich mit seinem scharfen Verstand quasi am eigenen Zopf aus dem Dreck zu ziehen, in den er sich aller­dings gebracht hat. Wahrscheinlich eher ein Antiheld als ein Held, sehr fehlerhaft, sehr menschlich. Was ist Joe Jessen wichtiger: Familie oder Beruf? Oder bei­des gleichermaßen? Das ist ja Jessens Zwiespalt, dass er seine Familie über alles liebt, ihr aber nicht gerecht werden kann, wie so oft im richtigen Leben. Ich würde sagen, er scheitert in der Familie eher als im Beruf – obwohl er für sie vielleicht am stärksten kämpft. Ihre Beziehung zum Autor der Original-Thriller Michael Robotham; wie haben Sie sich kennengelernt, wie wird Ihre Zusammenarbeit fortgesetzt? Ich habe Michael Robotham bereits vor einigen Jahren kennen­gelernt, als ich eingeladen wurde, ihn auf seiner Deutschlandreise zu begleiten und mit ihm zusammen aus seinen Büchern zu le­sen. Was soll ich sagen, ich war fasziniert. Ich bewundere Auto­ren für ihre unbändige Fantasie und ihre Beharrlichkeit beim Schreiben. Ein wenig fürchte ich sie auch, denn ich weiß, die meisten sind mit den Verfilmungen nicht zufrieden. Mir war daher etwas bange, Mister Robotham nach der Filmvorführung beim Hamburger Krimifestival erneut zu treffen. Er war aber sehr freundlich und hat mich beglück­wünscht.