Medizinstudium oder Nesthockerbetreuung? In „Katie Fforde: Für immer Mama“ kämpft Helen (Rebecca Immanuel) für ihren Lebenstraum. 

In der 40. „Katie Fforde“-Verfilmung will sich Helen Carter endlich ihren Lebenstraum erfüllen. Doch ihr Sohn Louis schießt quer. Hauptdarstellerin des Films zum zehnjährigen Jubiläum ist Rebecca Immanuel, die wenige Tage vor der Ausstrahlung ihren 50. Geburtstag feiert. 

Mit 45 hängt Helen Carter (Rebecca Immanuel) ihren Job im Drugstore ihrer Freundin Mildred (Mignon Remé) an den Nagel, um endlich ihr Medizinstudium abzuschließen. Dieses hatte sie als junge Frau nicht beenden können, als sie schwanger wurde und plötzlich allein dastand. Helens Kündigung ist ein Verlust für Mildred, aber vor allem auch für jene Kunden des Drugstores, die sich keine Krankenversicherung leisten können – denn Helen stand ihnen, auch wenn sie es offiziell nicht durfte, immer mit Rat und Tat zur Seite. 

Obwohl Helen es nun kaum erwarten kann, endlich in den Uni-Alltag zu starten, gestaltet sich der Einstieg ins Studentenleben nicht einfach: Ihr Professor hält nicht viel von Spätberufenen und beobachtet sie besonders kritisch. Zu allem Überfluss steht Sohn Louis (Jascha Baum), der theoretisch in Kürze seinen Studienabschluss machen und endlich auf eigenen Füßen stehen sollte, plötzlich mit gebrochenem Knöchel, Krücken und Weltschmerz vor ihr. Er ist wild entschlossen, sich wieder im Hotel Mama einzunisten. 

Von seinem alten Kinderzimmer aus torpediert er nun Helens Flirts mit Marc Bloom (Alexander Wipprecht). Doch damit nicht genug: Helen findet heraus, dass Louis seit Monaten nicht in der Uni gewesen ist. Zudem ist seine Freundin Sarah (Charleen Deetz) schwanger und Louis weigert sich, Verantwortung zu übernehmen. 

Die Betreuung des Nesthockers nimmt immer mehr Zeit in Anspruch, und Helen gerät zunehmend unter Druck. Aber braucht Louis wirklich ihre ganze Aufmerksamkeit, oder zweifelt Helen insgeheim selbst an ihrer Entscheidung, so spät noch den Absprung in ein neues Leben zu wagen? 

„Katie Fforde: Für immer Mama“ erzählt vom Mut, eine zweite Chance zu ergreifen und dafür Risiken einzugehen und Ängste zu überwinden. Der 40. Film der Reihe wurde in Neuengland an der amerikanischen Ostküste gedreht. Neben Rebecca Immanuel und Alexander Wipprecht spielen Jascha Baum und Mignon Remé. Regie führt Helmut Metzger nach einem Drehbuch von Elke Rössler.

Produziert wurde „Katie Fforde: Für immer Mama“ im Auftrag des ZDF von Network Movie Hamburg. Produzentinnen: Jutta Lieck-Klenke und Sabine Jaspers. Producer: Nina Tanneberger. Verena von Heereman ist die verantwortliche Redakteurin im ZDF. 

 © ZDF / Rick Friedman 

 

  • Mit: Rebecca Immanuel, Alexander Wipprecht
    Jascha Baum, Mignon Remé
    Oliver Sauer, Charleen Deetz

    Regie
    Helmut Metzger

    Buch
    Elke Rössler

    Kamera
    Meinolf Schmitz

    Szenenbild
    Lars Brockmann

    Kostüm
    Petra Neumeister

    Musik
    Jens Fischer

    Casting
    Heidrun Petersen

    Film Editor
    Angelika Sengbusch

    Produktionsleitung
    Christa Lassen

    Herstellungsleitung
    Roger Daute

    Producerin
    Nina Tanneberger

    Junior-Producerin
    Jenny Maruhn

    Produzent
    Jutta Lieck-Klenke
    Sabine Jaspers

    Produktion
    Network Movie, Hamburg

    Redaktion
    Verena von Heereman













Ein Interview mit Rebecca Immanuel Mit "Für immer Mama" feiert die "Katie Fforde"-Reihe ein Jubiläum: Es ist die 40. Verfilmung. Sie selbst waren bereits 2010 im zweiten Film der Reihe, "Festtagsstimmung", zu sehen. Was verbinden Sie mit "Katie Fforde"? Hochwertige Fernsehunterhaltung mit romantischen, positiven Geschichten an den schönsten Plätzen Nordamerikas – 90 Minuten Kurzurlaub. Im neuen Film spielen Sie Helen Carter. Was macht sie aus? Helen zeichnet sich durch ihre Herzlichkeit aus, ihre Gabe das große Ganze zu sehen und sich in den Dienst ihrer Mitmenschen zu stellen. Ihre Haltung ist vorbildlich für das Motto: "Wie halte ich an meinem Lebenstraum fest und arbeite beharrlich an seiner Umsetzung, egal was mir das Leben vor die Füße wirft?" Ein paar mehr von diesen Helens und unsere Welt wäre ein anderer Ort. Helen hat ihren Sohn allein großgezogen. Wie ist ihr Verhältnis? Sie hat für ihren Sohn, der sich damals überraschend während ihres Studiums ankündigte, alles gegeben und ist eine alleinerziehende Löwenmutter. Ihr Studium hat sie aufgegeben, um das kränkelnde Kind gut ins Leben zu bringen. So etwas schweißt zusammen. Leider hat ihr volljähriger Sohn nicht den Mut ihr mitzuteilen, dass er für seine Zukunft andere Pläne hat als sie. Vielleicht um sie zu schützen, vielleicht aus schlechtem Gewissen. Als er dann neben seinem Studienabbruch auch noch ungewollt Vater wird, ist das Chaos perfekt – die Familiengeschichte wiederholt sich. Helen ist in dieser Situation überfordert. Zum einen möchte sie ihrem Sohn beistehen und ihn unterstützen. Zum anderen will sie, dass er erwachsen reagiert, Verantwortung übernimmt und auf eigenen Beinen steht. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr Lebenstraum, endlich Ärztin zu werden, zu platzen droht. Wie empfinden Sie die Situation für alleinerziehende Mütter? Ganz generell wünsche ich mir, dass wir als Gesellschaft zu einer guten, unterstützenden, nährenden Großgemeinschaft zusammenwachsen, wo jeder dem anderen eine Hand reicht. Alleinerziehende haben meinen tiefen, uneingeschränkten Respekt. Was sie leisten ist enorm. Umso mehr wünsche ich mir für alleinerziehende Mütter und Väter finanzielle Entlastungen, gesellschaftliche Unterstützung und auch Anerkennung. In dieser Hinsicht gibt es viel, viel Entwicklungsbedarf in unserem Land. Helen geht zurück an die Uni, um endlich ihren Abschluss nachzuholen. Kann man im Alter einen Neustart riskieren? Ich finde, man ist mit 45 Jahren doch nicht zu alt, um etwas Neues anzufangen! Eine meiner Freundinnen ist pensioniert, hat kürzlich ein Buch geschrieben und fängt jetzt an zu studieren. Das ist ganz nach meinem Geschmack. Man ist doch nur so alt, wie man sich fühlt. Das Leben kann ein erfüllendes, befriedigendes und inspirierendes Abenteuer sein, wenn man sich kennenlernt, in sein Herz schaut und dann den Dingen nachgeht, für die man brennt. Man lernt ein Leben lang, warum nicht auch einen neuen Beruf. Sie haben mal gesagt: "Mit meinem Sohn habe ich das Leben neu verstanden." Was meinten Sie damit? Ich meine damit, dass ich das Leben tiefgreifender verstehe. Wenn man wach und mit Muße einen kleinen Menschen beim Heranwachsen begleiten darf, versteht man auf einmal, wie Menschen ticken und warum unsere Welt möglicherweise in dem Zustand ist, in dem sie sich befindet. Kinder und Elternschaft öffnen einen neuen Zugang zu gesellschaftlichen Themen und Notwendigkeiten. Wenn man sein Herz für das eigene Kind öffnet, lernt man in kürzester Zeit viel über sich und andere. Man hat automatisch mehr Empathie und Verständnis für andere. Ich bin dankbar, diese lohnende Erfahrung machen zu dürfen. Es ist übrigens wissenschaftlich bewiesen, dass Eltern durch ihre Kinder schlauer und kompetenter sind als vorher. Durch die Erfordernisse einer Elternschaft vernetzen sich viele Gehirnbereiche neu und sorgen damit für mehr Kompetenz. Das ist doch prima. Wie halten Sie es mit Erziehungsfragen? Ich vertraue auch hier auf die Redensart "Wie die Saat, so die Ernte". Wenn man viel Zuwendung, Interesse und Zeit schenkt, bekommt man auch viel zurück. Vor allem schaue ich, was mein Kind altersentsprechend braucht und halte mich mit meiner Erwartungshaltung zurück. Mein Sohn darf in seinem Tempo groß werden und muss nicht schon als Kleinkind viele Fremdsprachen, Sportarten und Instrumente lernen, um wettbewerbsfähig zu werden. Er soll sich kennenlernen, ausprobieren dürfen und im Leben glücklich werden. Sie haben als Jugendliche einige Jahre in den USA verbracht. Wie war es, für die Dreharbeiten wieder in den USA zu sein? Ich war Austauschschülerin in Kalifornien und habe dort mein amerikanisches Abitur gemacht. Es gibt Qualitäten in der US-amerikanischen Kultur, die ich schätzen gelernt habe und die meiner Persönlichkeit entgegenkommen. Das sind beispielsweise ein herzliches und offenes Aufeinanderzugehen, spontane Hilfsbereitschaft und eine Leichtigkeit im Alltag. Die vielfältige Natur in den USA ist ein Traum. Wenn ich mir aber die Entwicklung der letzten Jahrzehnte anschaue was, zum Beispiel den Umweltschutz angeht, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Die europäischen Traditionen mit ihrer Tiefe und Bedachtheit haben etwas für sich. Ich liebe unser Land, das Land der Dichter und Denker, und möchte unsere Wertehaltung und das Streben nach Erneuerung auf eine klug-vernetzte Art nicht missen.